Todesfälle bei Drogenabhängigen durch Milzbrandinfektion

Bereits zwei Drogenabhängige haben sich in Regensburg mit dem Milzbranderreger angesteckt. Das  erste Opfer

starb bereits am 5.06.2012, das zweite Opfer kam mehr als zwei Wochen später ins Krankenhaus, hat die Infektion aber zum Glück überlebt. Es muss also davon ausgegangen werden, dass in der Gegend von Regensburg mit dem Milzbranderreger verseuchtes Heroin im Umlauf war und weiter ist (nach Informationen von Insidern ist es nicht auszuschließen, dass es sich auch um verseuchtes Kokain handelt).

Nun ist auch in Berlin eine bestätigte Infektion mit dem Milzbranderreger aufgetaucht, wie das Robert-Koch-Institut mit Pressemeldung vom 4.07.2012 bekannt gab. Danach stellte sich die Berliner Person am 17.6.12 mit Symptomen von Hautmilzbrand (entzündete und absterbende Haut  im Bereich der Einstichstelle, massive Schwellung, Rötung, Thrombose) ärztlich vor. Der Symptombeginn war bereits am 9.6.12, also relativ kurz nach dem ersten Regensburger Milzbrand-Fall. Die Symptome besserten sich unter antibiotischer Therapie.

Derzeit gibt es laut Robert-Koch-Institut keine Hinweise darauf, dass sich der Berliner Fall in Bayern aufgehalten oder Heroin aus Bayern konsumiert hat. Daher liegt die Vermutung nahe, dass kontaminiertes Heroin über die Region Regensburg hinaus in Deutschland im Umlauf ist.

Es gilt also weiterhin ganz dringend:

Drogenabhängige im Raum Regensburg, die ihren Drogenkonsum nicht auf absehbare Zeit unterbrechen können, sollten sich dringend überlegen, ob sie nicht auf andere Drogen oder auf Methadon ausweichen können, solange nicht Entwarnung gegeben werden kann. Die Methadonambulanz des Bezirksklinikums Regensburg, sowie substituierende Ärzte in Regensburg haben zugesichert, dass sie notfallmäßig Drogenabhängige in der Substitution aufnehmen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Wer weiterhin Heroin und Kokain konsumiert, sollte frühzeitig zum Arzt gehen, wenn ungewöhnliche gesundheitliche Probleme auftauchen. Lieber einmal zu oft nachgefragt, als zu spät zum Arzt.

 

Typische Symptome:

 

– Schwellung und Entzündung der gesamten Region um die Einstichstelle (z.B. des Arms)

– Die Schwellung ist sehr schmerzhaft.

– Evtl. Fieber

Andere Symptome wie starke Kopfschmerzen, Halluzinationen oder auch Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen sind möglich.

 

Machen Sie den Arzt auf die Möglichkeit einer Milzbrand-Infektion (insbesondere der Weichteile, aber auch der Haut, der Lunge, des Darms) aufmerksam!

 

Sie können sich in Regensburg unter anderem wenden an

 
Professor Bernd Salzberger und sein Team
Infektiologie  der Uniklinik Regensburg
Innere Medizin I
Franz-Josef-Strauss-Allee 11
93053 Regensburg
0941 –  944 7010 oder 0941 – 944 7020

 

 

Dr. Franz Audebert
Praxiszentrum Alte Mälzerei
Galgenbergstraße 25
93051 Regensburg,
0941 – 920 600 oder 0941 – 704 400

 

 

Notaufnahme der Uniklinik Regensburg
Franz-Josef-Strauss-Allee 11
93053 Regensburg
Tel 0941 – 944 7085

 

und natürlich auch an alle substituierenden Ärzte und weiteren niedergelassenen Ärzte.

Allgemeine Informationen zur Milzbrandinfektion finden Sie hier.

Weitere Informationen zu den Milzbrandinfektionen im Raum Regensburg und zu Milzbrand im allgemeinen finden Sie auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts unter http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/aktuell.html

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