Neuer Rekord: die 9. Internationale AIDSTANZGALA hat € 14 700 für Aidsprojekte Indien und Regensburg erzielt!
Herzlichen Dank an alle Sponsoren und natürlich an das treue Regensburger Publikum!
(Foto: Fotostudio Fuchs)
Am 26.11.2011 fand unter der künstlerischen Leitung von Herrn Olaf Schmidt, Ballettdirektor am Theater Regensburg die 9. Internationale AIDSTANZGALA statt. Im Velodrom in Regensburg traten wieder internationale Tänzerinnen, Tänzer und Kompanien auf, um das Regensburger Publikum mit zeitgenössischem Tanz zu begeistern.
Alle Künstler verzichteten auf Ihre Gage, so dass der Erlös der Gala durch keinerlei Honorare vermindert wird, sondern vollständig dem guten Zweck zufließt.
Der Erlös der Gala wurde dieses Mal zweigeteilt. Der größte Teil – € 12 700 – geht an das Projekt CARE von Professor Samuel. Das Care Health Center sichert in einer ländlichen Region in Indien die medizinische und psychosoziale Versorgung von Frauen, Familien und Kindern, die von HIV betroffen sind. Ein kleinerer Teil des Erlöses – € 2 000 – fließt dieses Jahr nach Regensburg in ein Spritzentauschprojekt, das im Jahr 2011 neu gestartet wurde. Beide Projekte werden im Folgenden kurz dargestellt.
Die AIDSTANZGALA 2011 war für die Organisatorinnen und Organisatoren eine besondere Gala, denn es war die letzte, die von Ballettdirektor Olaf Schmidt künstlerisch verantwortet und unter tatkräftiger organisatorischer Mitwirkung von Friederike Bernau, beide Theater Regensburg, durchgeführt wurde. Auch wenn das Verdienst aller Mitwirkenden nicht geschmälert werden darf, die, so ist es natürlich vor allem das Verdienst Olaf Schmidts, dass sich die AIDSTANZGALA in den wenigen Jahren zu einem Juwel in der Regensburger Kulturlandschaft entwickelt und dadurch auch als Wohltätigkeitsveranstaltung größten Erfolg hat.
Foto: Fotostudio Fuchs)
Die außergewöhnliche künstlerische Qualität hat fast zwangsläufig dazu geführt, dass viel Geld eingenommen wurde. Insgesamt € 83 400 konnten bis einschließlich 2011 an die kooperierenden Aids-Organisationen The Way Home in Odessa, Elonwabeni in Kapstadt, Südafrika, und CARE Health Center in Namakkal, Indien, überwiesen werden. Mit diesen Geldern konnte erreicht werden, dass Waisenkinder ein Dach über dem Kopf haben und versorgt werden und vielen HIV-infizierten Menschen – Frauen, Kindern und Jugendlichen – existentiell geholfen oder gar das Leben gerettet wurde.
Im Namen all dieser Menschen ein herzliches Dankeschön an Olaf Schmidt und Friederike Bernau !!
9. Internationale AIDSTANZGALA
26. November 2011, 19.30 Uhr
Velodrom, Regensburg
Künstlerische Leitung
Olaf Schmidt
Moderation
April Hailer
Die beteiligten Tänzer und Kompanien
Ballett des Theaters Regensburg
Imperfect Dancers Company, Italien
Ballett Augsburg
TanzTheaterMünchen, Staatstheater am Gärtnerplatz
Compagnie Jus de la vie, Charlotta Öfverholm, Schweden
The Forsythe Company – Frankfurt/Main, Dresden
Stuttgarter Ballett
Karen Montanaro (Solo Performer) – Casco, USA
Schirmherrschaft
Joachim Wolbergs, Bürgermeister, Regensburg
Prof. Dr. Bernd Salzberger, Uni Regensburg
Organisatoren
Theater Regensburg
Jazzclub Regensburg e.V.
Aids-Beratungsstelle Oberpfalz des BRK
Unterstützte Projekte
CARE Health Center, Namakkal, Indien und
Spritzentausch, Regensburg
Erlös der AIDSTANZGALA 2011:
€ 14 700
Das CARE-Health-Center in Namakkal, Tamil Nadu, Südindien
Auf der Hauptstraße von Namakkal herrscht ein Chaos, das nicht nur ohrenbetäubend ist, sondern schier alle Sinne überfordert. Die LKWs donnern vorbei, überholt von hupenden Autos und zu allem Überfluss schießen rechts und links knatternde Motorräder vorbei, als würde es keine einzige Verkehrsregel in diesem Land geben. Was in Deutschland zu einem Polizeigroßeinsatz führen würde ist hier in dieser sehr ländlich wirkenden Millionenstadt in der Mitte des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu Alltag, wie er fast 24 Stunden am Tag in dieser Straße abläuft.
Niemand scheint jedoch zu ahnen, was sich im Erdgeschoss eines unscheinbaren Hauses abspielt, das direkt an dieser Straße gelegen ist und über dessen Eingang das Schild C.A.R.E.-Health-Center hängt.
CARE ist das Projekt von Prof. Samuel, das vor wenigen Jahren begonnen hat, HIV-infizierten Frauen, Familien und Kindern zu helfen. Die insgesamt zwölf Angestellten sind zwar nicht für die Aids-Therapie zuständig, aber CARE spielt für viele der Patienten trotzdem eine zentrale Rolle. Denn alleine mit Medikamenten ist den Meisten nicht geholfen und viele würden auf Dauer ihre Therapie wieder abbrechen, wenn sie nicht wesentlich mehr Unterstützung bekommen würden – Unterstützung, die das CARE-Center zum Beispiel Gomathi anbietet.
Gomathi ist 12 Jahre alt, hat zwei Brüder, 10 und 15 Jahre alt und ihr jüngerer Bruder istHIV-infiziert. Die Eltern und die Großmutter sind lange schon tot und vor kurzem ist auch noch der Großvater gestorben, so dass jetzt niemand mehr für sie sorgt. Der ältere Bruder verdient ca. 2000 Rupien. im Monat, das sind zurzeit etwa 33 Euro. Er ist der einzige, der etwas Geld nach Hause bringt. Gomathi steht jeden Tag um 4 Uhr morgens auf, kocht für ihre Brüder und macht den Haushalt, dann geht sie zum Bus, der um 7 Uhr abfährt und sie in die Schule bringt. Sie ist den ganzen Tag in der Schule und kommt um 19.00 Uhr wieder zurück.
Gomathi hat Tuberkulose und ist mit ihrem HIV-infizierten Bruder am CARE-Center angebunden, wo sie nicht nur medizinische und psychosoziale Hilfe erhalten, sondern auch Lebensmittel und viel Zuwendung.
Diese Geschichte steht stellvertretend für viele Geschichten, die über die Menschen im CARE-Center aufgeschrieben werden könnten.
Prof. Bernd Salzberger, Infektiologe an der Uniklinik Regensburg und Hans-Peter Dorsch, der Leiter der Aids-Beratungs-stelle Oberpfalz haben das CARE-Center im März 2010 auf eigene Kosten besucht, um sich von der Arbeit und den Problemen vor Ort ein Bild zu machen.
Einige Patienten haben natürlich die Gelegenheit wahrgenommen, sich von dem Professor aus Deutschland untersuchen zu lassen. Leider sind viele Möglichkeiten einer modernen Diagnostik nicht vorhanden, so dass manches nur Vermutung bleibt. Eine Patientin wirkt, als ob ihre lebensnotwendige Therapie bereits versagt. In Deutschland würde man jetzt sofort eine Viruslastmessung veranlassen, um das Therapieversagen festzustellen, aber hier ist das nicht möglich. So bleibt nur, auf das Problem aufmerksam zu machen, weil sich der Gesundheitszustand der jungen Frau schnell verschlechtern kann und sie dann dringend einen Therapiewechsel benötigt.
Professor Samuel erhält für sein CARE Health Center keine staatliche Hilfe. So musste der Erlös der AIDSTANZGALA des Jahres 2009 zusammen mit einer Spende aus den USA die Projektfinanzierung des gesamten Jahres 2010 absichern. In dieser Zeit wurden ca. 6500 Patienten – vor allem Frauen und Kinder – unterstützt – unter anderem mit
- Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel, sowie Medikamente
- Frauen- und kinderärztliche Betreuung und spezielle augenärztliche Untersuchungen
- finanzielle und psychosoziale Unterstützung aller Art
- aufsuchende Arbeit bei den Familien zu Hause vor Ort
Die 9. Internationale AIDSTANZGALA 2011 konnte für dieses Projekt € 12.700 zur Verfügung stellen.
Das Spritzentausch-Projekt in Regensburg
Im Februar 2011 wurde in Regensburg ein Projekt gestartet, das versucht, die hygienischen Bedingungen des Drogenkonsums in Regensburg entscheidend zu verbessern. Der Drogenstreetworker der Caritas Regensburg hatte in seiner Arbeit festgestellt, wie unhygienisch der Drogenkonsum in der hiesigen Drogenszene abläuft. Der wiederholte Gebrauch von unsterilen Spritzbestecken und deren gemeinsame Nutzung durch verschiedene Drogenabhängige begünstigt aber nicht nur die Entwicklung von Abszessen und anderen gesundheitlichen Problemen, es begünstigt auch ganz besonders die Verbreitung von Hepatitis B- und Hepatitis C- Infektionen und natürlich auch die Verbreitung von HIV.
Um hier schnell Abhilfe zu schaffen, wurde in Kooperation von Caritas Streetwork und der Aids-Beratungsstelle Oberpfalz ein Spritzentauschprojekt ins Leben gerufen. Drogenabhängige werden aufgesucht und können ihre unsterilen, gebrauchten Spritzbestecke abgeben und erhalten im Gegenzug neue sterile Spritzbestecke. Außerdem werden weitere Utensilien verteilt, die die Hygienebedingungen des Drogenkonsums erhöhen. Nebenbei – aber nicht weniger wichtig – werden Kontakte geknüpft und Gespräche geführt, um Menschen, die unserer Gesellschaft schon verloren gegangen sind, wieder ins Hilfesystem zurückzuführen.
Da die Fachleute einen akuten Handlungsbedarf sahen, um möglichst umgehend den Infektionsschutz zu erhöhen, wurde das Projekt unbürokratisch schnell gestartet, ohne eine längerfristige Finanzierung vorab sicher zu stellen. Bereits nach wenigen Monaten hat sich gezeigt, dass das Angebot hervorragend angenommen wird. Waren es im Februar 2011 noch im Durchschnitt ca. 25 Spritzen je Einsatz, die getauscht wurde, waren es im Mai bereits ca. 160 Spritzen je Einsatz.
Seit August findet der Spritzentausch jeden Dienstag von 18 – 20 h in den Räumen von Drugstop Akut in der Obermünsterstraße 17 (Eingang Sanitätshaus Reiss), 1. Stock, 93047 Regensburg statt.
Mit dem Erfolg kamen aber auch die Finanzierungsprobleme, so dass die Initiatoren des Projekts den Organisatoren der AIDSTANZGALA sehr dankbar sind, dass sie dieses Projekt mit einer Spende aus dem Erlös der AIDSTANZGALA 2011 in Höhe von € 2000,- unterstützen.
Im Folgenden finden Sie einige Bilder der AIDSTANZGALA 2011, die Ihnen ermöglichen sollen, einen Eindruck der Veranstaltung zu erhalten (alle Fotos der AIDSTANZGALA von Robert Fuchs, Fotostudio Fuchs)
Die 9. Internationale AIDSTANZGALA 2011 hätte nicht so erfolgreich sein können ohne die finanzielle Hilfe unserer Sponsoren. Die AIDSTANZGALA wird zu 100 % über die Sponsoren finanziert, so dass die Eintrittsgelder durch keinerlei Unkosten der Gala wie Fahrtkosten, Hotel und Verpflegung, Werbung etc. geschmälert werden, sondern voll und ganz den unterstützten Projekten zur Verfügung stehen.
Wir danken unseren Sponsoren und weisen ausdrücklich auf ihr Angebot hin !!
Autohaus Bauer GmbH
ImmoFinanz Thomas Neuhoff GmbH
PSD-Bank Niederbayern/Oberpfalz eG
Hansa Apart Hotel Regensburg
Münich Sachverständigenbüro für Immobilienberwertung
Weitere Sponsoren
SWI Schimpel & Winter Hausbau GmbH
Hotel Restauarant Orphée
Reisestudio am Haidplatz GmbH
Stadt Regensburg
Druckerei Kartenhaus Kollektiv
Möbelhaus Brandl, Kelheim
Fotostudio Fuchs
Betty Barclay Store, Untere Bachgasse 12, 93047 Regensburg